Ellen Whites Selbstverständnis

Ellen White war sich bewusst, von wem sie die Informationen bekam. Wenn sie gefragt wurde, sagte sie ohne Zweifel, dass ihr der Herr erschienen ist oder dass Gott ihr die Botschaft aufgetragen hat. Demzufolge kommen ihre Schriften aus der gleichen Quelle und sind genauso inspiriert, wie die prophetischen Schriften, die im biblischen Kanon zusammengefasst sind. Hier sind einige ihrer Aussagen:

Während der Rede sagte ich, dass ich nicht beanspruche, eine Prophetin zu sein. Manche hat diese Aussage überrascht und wie viel auch immer dazu gesagt wurde, möchte ich eine Erklärung abgeben. Andere haben mich Prophetin genannt, aber ich habe diesen Titel nie angenommen. Ich denke nicht, dass es meine Aufgabe ist, mich so auszuweisen. Diejenigen, die sich in unseren Tagen stolz als Propheten ausgeben, sind oftmals eine Schande für das Werk Christi. Mein Werk schließt viel mehr ein, als der Name [Prophet] bedeutet. Ich betrachte mich selbst als eine Botin, beauftragt vom Herrn, mit Botschaften für Sein Volk. (Selected Messages 1, 35-36)

Was Unfehlbarkeit betrifft, habe ich das niemals beansprucht. Gott allein ist unfehlbar. Sein Wort ist wahr „bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.“ (Jak 1,17) (Selected Messages 1, 37)

Entweder kommt dieses Werk von Gott oder nicht. Niemals arbeitet Gott mit Satan zusammen. Entweder trägt meine Arbeit … den Stempel Gottes oder den Stempel des Feindes. In dieser Sache gibt es keinen Mittelweg. Die Zeugnisse kommen entweder vom Geist Gottes oder vom Teufel. (Testimonies 4, 230)

Ich rede von dem, was ich gesehen habe und von dem ich weiß, dass es wahr ist. (Selected Messages 3, 49)

Nicht ein Artikel, den ich in die Zeitschrift schreibe, drückt lediglich meine eigenen Ideen aus. Sie enthalten, was Gott mir in [einer] Vision eröffnet hat. (Testimonies 5, 67.2)

Die Zeugnisse, die ich euch gegeben habe, sind mir wirklich vom Herrn vorgelegt worden. Ich bedaure, dass ihr das gegebene Licht zurückgewiesen habt … Nicht ich bin es, die ihr hintergeht. Nicht ich bin es, gegen die ihr so verbittert seid. Es ist der Herr, der mir eine Botschaft gegeben hat, die ich an euch weitergeben sollte. (Letter 66, 1897; Selected Messages 3, 84)

Ich flehe euch an, diese Angelegenheit nicht mit eurer Kritik und euern Spekulationen zu behandeln, sondern wie die Stimme Gottes, die zu euch spricht. (Letter 36, 1890)

Der Herr ist in der Nacht zu mir gekommen und hat für mein Werk kostbare Worte der Ermutigung ausgesprochen, indem er dieselbe Botschaft, die mir schon mehrere Male zuvor gegeben worden war, wiederholte. Mit dem Blick auf jene, die sich dem Licht, das ihnen gesandt worden ist, abgewandt haben, sagte er: „Wenn sie die Zeugnisse die ich dir gegeben habe, damit du sie ihnen weitergibst, missachten und zurückweisen, dann bist nicht du es, die sie missachtet haben, sondern mich, deinen Herrn, haben sie missachtet.“ (Testimonies 5, 688.2)

Vor Zeiten redete Gott zu den Menschen durch den Mund der Propheten und der Apostel. In diesen Tagen spricht er zu ihnen durch die Zeugnisse seines Geistes. Niemals hat es eine Zeit gegeben, in der Gott sein Volk auf ernstlichere Weise belehrt hat, als er dies nun hinsichtlich seines Willens und des Weges, den er haben will, dass sie gehen, tut. Werden sie jedoch von Seinen Lehren profitieren? Werden sie seine Zurechtweisungen annehmen und seine Warnungen befolgen? Gott wird keinen halben Gehorsam annehmen. Einem Kompromiss mit dem Ich wird er nicht einwilligen. (Testimonies 4, 148.1)

Die aller letzte Täuschung Satans wird es sein, das Zeugnis des Geistes Gottes wirkungslos zu machen. „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk zügellos“ (Sprüche 29,18) (Selected Messages 1, 48)

Wie sollen wir mit denen umgehen, die nicht an den göttlichen Ursprung des Schrifttums von Ellen White glauben?

Es wurde mir gezeigt, dass einige die veröffentlichten Gesichte annehmen würden, weil sie den Baum nach ihren Früchten beurteilen. Andere gleichen dem zweifelnden Thomas. Sie können an die veröffentlichten Zeugnisse nicht glauben noch durch das Zeugnis anderer überzeugt werden. Sie wollen Beweise für sich ganz persönlich sehen und haben. Man sollte sie nicht beiseite setzen, sondern ihnen viel Geduld und brüderliche Liebe erweisen, bis sie ihre Stellung finden, entweder für oder gegen die Gesichte. Wenn sie gegen die Gesichte kämpfen, von denen sie keine Kenntnis haben und ihren Widerstand so weit treiben, dass sie ärgerlich werden, wenn diejenigen, die glauben, dass die Gesichte von Gott sind und in der Versammlung davon sprechen und sich über die Unterweisungen freuen, die sie dadurch erhalten, – dann kann die Gemeinde wissen, dass diese Personen nicht recht stehen. Gottes Volk sollte vor solchen Unzufriedenen nicht kriechen und ihnen nachgeben und seine Freiheit opfern. Gott hat seiner Gemeinde die Geistesgaben verliehen, dass sie daraus Nutzen empfängt, und wenn Personen, die vorgeben an die Wahrheit zu glauben, sich diesen Gaben widersetzen und gegen die Gesichte kämpfen, sind Seelen durch ihren Einfluss in Gefahr. Es ist dann an der Zeit, sich der Sache anzunehmen, damit die Schwachen nicht durch ihren Einfluss irregeleitet werden. (Testimonies 1, 327f)

Die folgenden Zitate finden sich bei John J. Robertson, Einige Klarstellungen über Ellen G. White und ihr Werk (Zürich: Advent-Verlag, 1982), 83-84.

Herabgesetzte Erinnerungsfähigkeit: Manchmal bleiben die Dinge, die ich gesehen habe, vor mir verborgen, wenn ich aus dem Gesicht zurückkehre, und ich kann sie mir nicht ins Gedächtnis zurückrufen, bis ich vor einer Gruppe stehe, auf die sich diese Vision bezieht.

Das Weitersagen und Aufschreiben: Ich bin vom Geist Gottes beim Erzählen oder Aufschreiben einer Vision ebenso abhängig wie beim Empfang des Gesichtes.

Der rechte Zeitpunkt: Es ist mir unmöglich, Dinge, die mir gezeigt worden sind, ins Gedächtnis zurückzurufen, es sei denn, der Herr stelle sie zu dem Zeitpunkt vor mich, wenn er wünscht, dass ich sie mündlich erzähle oder sie niederschreibe.

Die Macht, die lenkt und leitet: Manchmal, wenn ich schon vor der Gemeinde stehe, kommt mir die Erinnerung scharf und klar – wie ein Blitz – und ruft mir eine bestimmte Anweisung ganz deutlich ins Gedächtnis zurück.

Das Ins-Gedächtnis-Zurückrufen: Einige Szenen, die mir vor Jahren gezeigt wurden, habe ich nicht im Gedächtnis behalten. Aber wenn die damals gegebene Weisung benötigt wird …, erinnere ich mich klar und deutlich.

Die treibende Kraft: Zu solchen Zeiten kann ich es nicht unterlassen, Dinge anzusprechen, die in meinem Geist aufleuchten; nicht, weil ich gerade eine neue Vision gehabt hätte, sondern weil mir das, was mir vielleicht vor Jahren gezeigt worden war, plötzlich mit Nachdruck ins Gedächtnis gerufen wurde.

Die Briefe: Ihr könntet vielleicht sagen, diese Botschaft sei nur ein Brief gewesen. Ja, es war ein Brief, aber von Gottes Geist veranlasst, um euch Dinge, die mir Gott gezeigt hat, bewusst zu machen.

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